Ziegensittich – wer meckert da so?

Ziegensittich

Der Ziegensittich ist nicht nur ein farbenfroher Mitbewohner, sondern auch ein liebevoller Begleiter. Mit der richtigen Pflege und Aufmerksamkeit kannst du eine dauerhafte und erfüllende Beziehung zu diesem faszinierenden Vogel aufbauen.

Ziegensittiche (Cyanoramphus novaezelandiae) haben ein lebhaftes, zutrauliches Wesen. Das drollige Benehmen der Vögel und ihre unkomplizierte Haltung verschaffen dem Sittich immer mehr Freunde bei den Vogelliebhaber. Die Vögel sind sehr neugierig und untersuchen fast alles, ihre Rufe sind angenehm zu hören, laut aber nicht aufdringlich und erinnern an das Meckern einer Ziege.

Steckbrief vom Ziegensittich


Der Ziegensittich ist ein Großsittich und gehört zur Gattung der Laufsittiche. Das Hauptverbreitungsgebiet und somit auch das Ursprungsland des Sittichs ist Neuseeland. Neben den hohen Baumkronen ist der Sittich auf den Waldboden anzutreffen. In Neuseeland zählt der Ziegensittich zu den bedrohten Arten und ist vom Aussterben bedroht.


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Ziegensittiche werden ca. 29 cm groß und wiegen 60 Gramm. An der Stirn, am Vorderkopf, hinter dem Auge sowie am Bürzel befindet sich eine scharlachrote Färbung. Die Schwungfedern sind dunkelblau, die Farbe des Schnabels ist blaugrau.

Auffällig bei den Ziegensittichen ist, dass die Henne etwas kleiner als der Hahn ist und einen kleineren Schnabel hat. Zudem ist der rote Fleck nicht so intensiv und die Iris ist blass braun, welche beim Männchen rot gefärbt ist.

Die Lebenserwartung bei Ziegensittiche ist bis zu 15 Jahre.



Mutationen


Die Ursprungsfarbe der Sittiche ist grün. Mutationen ergaben bis heute weitere bekannte Farben bei den Ziegensittichen.

  • Gelb – Gefiederfarbe ist leuchtendgelb, Schnabel blass rosa, Handschwingen weiß
  • Weiß – Gefieder weiß mit hell gelben Akzenten, Schnabel blass rosa, rote Flecken nur leicht sichtbar
  • Blau – Gefieder blau, Schnabel blaugrau, Flecken weiß, Handschwingen schwarzgrau

Haltung von Ziegensittichen


Die Haltung von Ziegensittiche ist unkompliziert, dennoch zählt diese Sittichart nicht zu den Anfängervögeln. Bei falscher Haltung kann es schnell zu psychischen Schäden und Verhaltensauffälligkeiten (Federrupfen) kommen. Sie brauchen viel Platz, denn die Sittiche sind ausgesprochen bewegungsfreudig und nicht für reine Käfighaltung geeignet.



Unterbringung und Ausstattung


Ziegensittiche benötigen eine große Voliere, in der sie genügend Platz zum Fliegen und Klettern haben. Die Mindestmaße für eine Voliere für Ziegensittiche sollten 2 x 1 x 2 Meter (Länge x Breite x Höhe) betragen. Die Voliere sollte aus wetterfestem Material wie Holz oder Metall bestehen und mit einer ausreichenden Anzahl von Sitzstangen, Ästen und Klettermöglichkeiten ausgestattet sein.



Mit seinem ruhelosen Wesen scharrt dieser Laufsittich gerne im Boden, bei Zimmerhaltung sollte der Vogelfreund deshalb immer eine Kramkiste gefüllt mit Streu, Vogelsand, Papierschnipsel anbieten.

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Außerdem besitzt der Ziegensittich ein hohes Badebedürfnis, Näpfe für Futter und Wasser werden von den Vögeln gerne umgeworfen, deshalb empfiehlt es sich diese zu befestigen.


Ziegensittiche benötigen in der Haltung viel Platz

Haltung von Ziegensittichen

Wer Ziegensittiche halten möchte sollte beachten, dass alles von den Vögeln untersucht wird – Kabel, Tastaturen von div. elektronischen Geräten, Aktenordner usw. werden angeknabbert! Auch bei Zimmerpflanzen kennen sie keine Gnade. Daher ist es wichtig zum Schutz vor gesundheitlichen Schäden der Sittiche, sämtliche Gefahrenquellen zu eliminieren, und die vorhandenen Pflanzen auf Unverträglichkeit/Giftigkeit zu prüfen.

Die Haltung im Freien stellt kein Problem dar, wenn sie an das Klima gewöhnt sind. Sie gelten als winterhart und können deshalb in der Freivoliere mit frostfreiem Schutzraum überwintern.


Vergesellschaftung


Ziegensittiche können mit anderen Vogelarten gehalten werden, aber es ist wichtig, die richtige Kombination zu wählen.

Ziegensittiche sind sehr gesellige Tiere und sollten daher immer in der Gruppe gehalten werden. Eine Einzelhaltung kann zu Verhaltensstörungen führen.

Gute Partner für Ziegensittiche sind andere Laufsittiche wie Nymphensittiche oder Katharinasittiche. Diese Arten haben ähnliche Bedürfnisse und Verhaltensweisen und können daher gut miteinander auskommen.

Hier sind einige Tipps für die Vergesellschaftung von Ziegensittchen mit anderen Vogelarten:

  • Wähle Vögel mit ähnlichen Bedürfnissen und Verhaltensweisen.
  • Stelle sicher, dass die Voliere groß genug ist, damit alle Vögel genügend Platz haben.
  • Gewöhne die Vögel langsam aneinander.

Ernährung von Ziegensittichen


Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend für die Gesundheit deines Ziegensittichs. Biete eine Mischung aus hochwertigem Sittichfutter, frischem Gemüse und Obst an. Das Grundfutter entspricht dem Futter der Großsittiche bzw. Agaporniden.


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Grundfutter ergänzen


Die Ernährung ist durch viel Grünfutter, Obst und Gemüse sowie frische Zweige zu ergänzen. Leckerbissen wie Vogelmiere, Hirse fressen Ziegensittiche gerne aus der Hand des Vogelhalters. Um die Mineralstoffversorgung der Ziegensittiche sicherzustellen, sollten ständig verschieden Mineralien (Kalksteine, Sepia) angeboten werden.


Abwechslungsreiche und gesunde Ernährung bei Ziegensittichen

Ziegensittich Ernährung

Ziegensittiche züchten


Ziegensittiche brüten in Höhlen in Bäumen. Das Weibchen legt 4-6 Eier, die sie etwa 21 Tage bebrütet. Die Jungvögel fliegen mit etwa 6-8 Wochen aus dem Nest.


Der Bruttrieb beginnt in den Wintermonaten, hier sollte der Vogelhalter die Nistkästen in die Voliere hängen. Das Mindestalter zum Züchten sollte jedoch nicht unter 9 Monate liegen.


Ziegensittiche züchten

Hinweis

Es empfiehlt sich die Brut etwas hinaus zu zögern, bis frisches Grün zur Verfügung steht. Wer nicht warten kann sollte täglich Keimfutter zur Mineralstoffversorgung zu füttern.


In den Nistkasten sollten vor Brutbeginn etwas Holzspäne hineingefüllt werden. Das Weibchen legt, nach erfolgreicher Paarung, 4 – 9 Eier. Die Brutzeit beträgt bis 21 Tage, in einigen Fällen kann es 24 Tage dauern bis das erste Junge schlüpft. Dies kommt zu Stande, wenn das Weibchen nicht vom zweiten Tag das Gelege bebrütet.

Nach vier Wochen sind die Küken flugfähig und verlassen nach einer weiteren Woche das Nest (Flügge). Futterfest sind die Küken ab der achten Woche.


9 Kommentare
  1. Jürgen sagte:

    Ich habe ein Paar. Die werden von ganz alleine zahm. Nur musst du das die Vögel selber entscheiden lassen. Ich brauchte mich nur hinsetzen während sie rumfliegen. Irgendwann landen sie dann auf mir. Die können gar nicht anders sonst platzen die, so neugierig sind die. Du darfst ihnen nur nicht hinterher laufen, das mögen sie nicht so gerne. Geduld das kommt von ganz alleine. Mein Hahn spricht sogar seinen Namen. Alle sagen die können das nicht, dann kommt mal vorbei. Die Wörter sollten nur nicht all zu kompliziert sein. Joki ist für Joki kein Problem.

  2. Maik sagte:

    Zwei Ziegensittichhennen geht selten gut, es sollte immer ein Pärchen sein. Ein Hahn bringt sicher etwas ruhe in den Käfig.

  3. M. Berauer sagte:

    Hallo. Ich hab scheinbar 2 Weibchen gekauft, wobei 1 das andere immer Jagd, aber ohne zu verletzen. Muss ich 1 Ziegensittich Männchen dazu setzen um etwas Ruhe in den großen Käfig reinzubringen? Lg Margitta

  4. Lilia sagte:

    Hallo, im Artikel steht, dass die Ziegensittiche sich schnell an den Halter gewöhnen. Was heißt hier bitte schnell? Unser Pärchen (Männchen 8 Mo., Weibchen 3-4 Mo.) sind seit 10 Tagen bei uns und dürfen seit zwei Tagen im Zimmer frei fliegen. Im Käfig nahm das Männchen noch Obst aus der Hand. Im Frreiflug haut er nur ab, wenn man sich ihm mit dem Obst nähert. Das Weibchen ist total wild. Besteht da noch Hoffnung? Danke vorab. MfG

  5. Lilia sagte:

    Hallo, im Artikel steht, dass die Ziegensittiche sich schnell an den Halter gewöhnen. Was heißt hier bitte schnell? Unser Pärchen (8 und 3-4 Mo.) ist seit 10 Tagen bei uns, seit zwei Tagen dürfen sie im Zimmer frei fliegen. Im Käfig nahm das Männchen noch Obst aus der Hand. Beim Freiflug haut er nur ab, wenn man sich ihm mit dem Obststück nähert. Das Weibchen (das jüngere) ist total wild. Besteht da noch Hoffnung? Danke vorab! MfG

  6. Maik sagte:

    Nein, Trauer ist eine menschliche Eigenschaft. Sind Eier unbefruchtet gehen die meisten Ziegensittich-Hennen von alleine vom Gelege.

  7. Maik sagte:

    Die Zucht von Großsittichen unterscheidet sich etwas von der Zucht von Wellensittichen. Das beginnt bereits beim Nistkasten für Ziegensittichen, so sollte der Kasten ein Hochformat besitzen. In Fachbücher wird immer ein Mindestmaß von 25 x 25 x 40 cm angegeben und das Einflugloch sollte einen Durchmesser von 6 cm haben.

    Zusätzlich braucht der Nistkasten bei Ziegensittiche keine Eimulde. Dafür muss der Kasten mit feinen Buchenholzgranulat und Sägespäne (Kleintiereinstreu) befüllt werden. Das Gemisch sollte mindestens 5 cm des gesamten Boden des Kastens bedecken. Die Henne sorgt im Kasten für die richtige Mulde, in der die Eier abgelegt werden.

    Ist der Kasten für die Henne interessant, so erkundet das Vogelpaar diesen und innerhalb 14 Tage sollte die Henne vom Hahn bestiegen werden. Ist die Henne im Vogelraum nicht mehr zu sehen, solltest du regelmäßig einen kurzen Blick in den Kasten werfen und kontrollieren ob die Eiablage erfolgte.

    Wichtig: Im Abstand von 2 Tagen legt die Henne nun 6 Eier. Ich schreibe immer eine Zahl auf die Eier, damit ich die Reihenfolge nachvollziehen kann. So kannst du auch überprüfen, ob die Brutzeit von 20 – 21 Tage eingehalten wird (ab dem ersten Ei). Besorge dir eine Schierlampe, so kannst du ab dem 5. – 7. Tag sehen ob das Ei befruchtet wurde. Das befruchtet Ei sollte mit einem Netz von Blutgefäßen durchzogen sein. Unbefruchtete Eier verfügen nicht über solch ein Gebilde.

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  8. Torsten Barkowski sagte:

    Hallo,
    ich hätte gerne gewusst wie der Nistkasten bei Ziegensittichen aussehen muss. Größe usw.

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