Wellensittiche sind sehr empfindliche Tiere und reagieren sensibel auf Temperaturschwankungen und Zugluft. Frische Luft ist aber auch für sie wichtig. Hier erfährst du, wie du sicher lüftest, ohne deine gefiederten Freunde zu gefährden.
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Vergiftungen gehören zu den größten Gefahren für Wellensittiche. Die neugierigen Vögel erkunden ihre Umgebung gerne mit dem Schnabel – dabei können sie unbeabsichtigt giftige Substanzen aufnehmen. Eine Vergiftung kann lebensbedrohlich sein und erfordert schnelles Handeln. In diesem Artikel erfährst du, welche Gefahrenquellen es gibt, welche Symptome auf eine Vergiftung hinweisen und wie du deinen Wellensittich am besten schützen kannst.
Häufige Ursachen für eine Vergiftung beim Wellensittich
Oft sind es alltägliche Dinge wie Zimmerpflanzen, Haushaltsreiniger oder Lebensmittel, die für uns Menschen harmlos erscheinen, für Wellensittiche aber eine tödliche Gefahr darstellen können. Die Schwierigkeit bei Vergiftungen liegt darin, dass Wellensittiche ihre Beschwerden oft lange verbergen. Da sie als Schwarmtiere in der Natur keine Schwäche zeigen dürfen, werden Vergiftungssymptome oft erst sichtbar, wenn es fast zu spät ist. Deshalb ist es besonders wichtig, mögliche Gefahrenquellen von vornherein zu erkennen und zu beseitigen, um einer Vergiftung vorzubeugen.
Giftige Pflanzen
Viele Zimmerpflanzen sind zwar dekorativ, aber für Wellensittiche hochgiftig. Da die Vögel gerne an den Blättern knabbern, kann dies lebensbedrohliche Folgen haben. Besonders gefährlich sind
- Weihnachtsstern: Enthält giftigen Milchsaft, der beim Verzehr zu Schleimhautreizungen, Erbrechen und Durchfall führen kann.
- Gemeiner Efeu: Alle Teile dieser Pflanze enthalten Saponine, die zu Atembeschwerden, Lähmungen oder Krämpfen führen können.
- Dieffenbachia: Die Blätter enthalten Oxalsäure, die zu schweren Schleimhautreizungen und inneren Blutungen führen kann.
- Azalee: Schon kleinste Mengen können bei Wellensittichen Herzrhythmusstörungen, Lähmungen oder sogar Herzstillstand auslösen.
- Alpenveilchen, Narzissen und Oleander: Sie enthalten giftige Alkaloide und können Herz- und Kreislaufprobleme verursachen.
Auch einige Kräuter und Gemüse sind nicht ungefährlich. Große Mengen Petersilie können wegen ihres hohen Gehalts an ätherischen Ölen und Oxalsäure schädlich sein. Wenn du deinem Wellensittich frische Kräuter oder Gemüse anbietest, erkundige dich vorher, ob sie für ihn geeignet sind.
So schützt du deinen Wellensittich vor giftigen Pflanzen
✅ Entferne alle giftigen Pflanzen aus dem Vogelzimmer.
✅ Stelle alternative, ungiftige Pflanzen bereit, wie Zitronenmelisse oder Golliwoog.
✅ Platziere Pflanzen außerhalb der Reichweite deines Vogels, falls du auf bestimmte Zimmerpflanzen nicht verzichten möchtest.
Chemikalien und Haushaltsmittel
Im Haushalt gibt es viele Chemikalien, die für Wellensittiche tödlich sein können. Besonders gefährlich sind:
- Reinigungsmittel: Enthalten oft aggressive Chemikalien wie Chlor oder Ammoniak, die die Atemwege schädigen können.
- Duftsprays, Raumsprays und Parfums: Diese Produkte enthalten oft giftige Lösungsmittel oder ätherische Öle.
- Insektizide und Mottenschutzmittel: Sie enthalten Nervengifte, die für Wellensittiche tödlich sein können.
- Farben, Lacke und Klebstoffe: Dämpfe von frischen Farben oder Klebstoffresten können zu Atembeschwerden oder Vergiftungen führen.
Besonders gefährlich sind Teflondämpfe, die beim Erhitzen von antihaftbeschichteten Pfannen entstehen. Schon geringe Mengen dieser Dämpfe sind für Wellensittiche tödlich!
So verhinderst du Vergiftungen durch Chemikalien
✅ Verwende nur natürliche Reinigungsmittel wie Essig oder Natron.
✅ Lüfte nach dem Putzen gründlich, bevor dein Wellensittich wieder in den Raum darf.
✅ Nutze keine Duftsprays oder Parfüms in der Nähe deines Vogels.
✅ Vermeide Teflon-Pfannen oder nutze sie nur in gut belüfteten Räumen.
Vergiftungen durch giftige Metalle
Einige Metalle, die im Haushalt oder in Käfigzubehör vorkommen, können Vergiftungen verursachen. Besonders problematisch sind:
- Blei: Kommt in alten Fensterrahmen, Vorhängen oder Lötverbindungen vor und kann schwere Nervenschäden verursachen.
- Zink: Wird häufig für Käfiggitter oder Metallspielzeug verwendet. Beim Knabbern können giftige Partikel freigesetzt werden.
- Kupfer: Ist in manchen Dekorationen oder Kabeln enthalten und kann Leber- und Nierenschäden verursachen.
Vergiftungen durch Metalle entwickeln sich oft schleichend. Erste Anzeichen sind Appetitlosigkeit oder Müdigkeit, bevor schwerere Symptome wie Lähmungen oder Krämpfe auftreten.
So schützt du deinen Wellensittich vor Vergiftungen durch Metalle
✅ Achte auf einen vogelfreundlichen Käfig ohne Zink oder Blei.
✅ Vermeide Metallspielzeuge, wenn sie nicht als vogelsicher gekennzeichnet sind.
✅ Verwende Edelstahlnäpfe statt Metallnäpfe mit Beschichtung.
- Edelstahlnapf
- 0,20 l / 12,5 cm
- flach
- Edelstahlnapf
- 0,20 l / 12,5 cm
- Flach
Vergiftungen durch Medikamente und Lebensmittel
Viele Nahrungsmittel und Medikamente, die für Menschen harmlos sind, können für Wellensittiche hochgiftig sein.
Medikamente, die für Wellensittiche gefährlich sind
- Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol – können zu Leberversagen führen.
- Antibiotika für Menschen oder Hunde – können den empfindlichen Organismus von Wellensittichen stören.
- Vitaminpräparate mit Eisen – eine Überdosierung kann tödlich sein.
Nahrungsmittel, die zu Vergiftungen führen können
- Schokolade und Kakao: enthalten Theobromin, das das Nervensystem angreift.
- Zwiebeln und Knoblauch: Können die roten Blutkörperchen zerstören.
- Alkohol und koffeinhaltige Getränke: Verursachen Kreislaufzusammenbrüche.
- Salzige oder fettige Speisen: Belasten die Nieren und können zu Organschäden führen.
Auch verdorbene oder verschimmelte Lebensmittel können gefährliche Vergiftungen auslösen. Besonders giftig sind Schimmelpilze, die sich auf alten Nüssen oder feuchtem Körnerfutter bilden.
So schützt du deine Wellensittich vor Medikamenten- und Futtervergiftungen:
✅ Bewahre Medikamente immer außerhalb der Reichweite deines Vogels auf.
✅ Füttere nur frisches, für Wellensittiche geeignetes Futter.
✅ Körnerfutter trocken lagern, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Symptome einer Vergiftung bei Wellensittichen
Vergiftungen können sich durch eine Vielzahl von Symptomen bemerkbar machen, die je nach Art und Menge des aufgenommenen Giftes variieren. Da Wellensittiche Schwarmvögel sind, versuchen sie oft, Krankheitssymptome zu verbergen. Deshalb ist es wichtig, den Vogel genau zu beobachten und bei den ersten Anzeichen schnell zu handeln.
Allgemeine Vergiftungssymptome
- Apathie, Teilnahmslosigkeit oder plötzlicher Rückzug
- Plötzliche Unruhe oder übermäßige Nervosität
- Gefiederaufplusterung ohne erkennbare Ursache
Verdauungsstörungen
- Erbrechen oder Würgen
- Durchfall (oft von ungewöhnlicher Farbe oder Konsistenz)
- Appetitverlust und Gewichtsverlust
- Vermehrtes oder vermindertes Trinken
Atemprobleme
- Atembeschwerden oder Keuchen
- Starkes Keuchen oder lautes Atmen

neurologische Symptome
- Zittern oder unkontrolliertes Zucken
- Krämpfe
- Torkeln, Gleichgewichtsstörungen oder Lähmungen
- Schwierigkeiten beim Greifen oder Landen
- Verlust des Bewusstseins
Veränderungen im Stuhl
- Stark verfärbter oder ungewöhnlich riechender Stuhl
- Blut im Stuhl oder Urin
- Vermehrter oder verminderter Stuhlgang
Augen- und Schleimhautstörungen
- Tränende Augen
- Anschwellen des Gesichts oder der Kloake
- Verstärktes Reiben des Schnabels oder der Augen an Sitzstangen
Wann solltest du handeln
Wenn du eines oder mehrere dieser Symptome bei deinem Wellensittich bemerkst, solltest du nicht warten, sondern sofort einen auf Vögel spezialisierten Tierarzt aufsuchen. Eine Vergiftung kann schnell lebensbedrohlich werden – je schneller dein Vogel behandelt wird, desto höher sind seine Überlebenschancen.
Welche Vergiftungen kommen bei Wellensittichen am häufigsten vor?
Die häufigsten Vergiftungsursachen sind giftige Pflanzen, Chemikalien, Haushaltsdämpfe, Metalle wie Blei oder Zink und ungeeignete Nahrungsmittel.
Wie schnell zeigt ein Wellensittich Vergiftungssymptome?
Das hängt von der Art des Giftes ab. Manche Vergiftungen machen sich innerhalb von Minuten bis Stunden bemerkbar, z.B. durch Teflondämpfe oder stark giftige Lebensmittel. Andere, wie Metallvergiftungen durch Blei oder Zink, können sich schleichend über Wochen oder Monate entwickeln.
Können Reinigungsmittel für Wellensittiche giftig sein?
Ja, viele enthalten Ammoniak, Bleichmittel oder aggressive Duftstoffe, die die Atemwege der Vögel reizen oder zu Vergiftungen führen können. Sprühreiniger und Desinfektionsmittel sind besonders gefährlich, da Wellensittiche empfindlich auf die Dämpfe reagieren.
Ist Teflon wirklich so gefährlich für Sittiche?
Ja, Teflon (PTFE) ist für Vögel extrem giftig. Beim Erhitzen über 200 °C entstehen unsichtbare Dämpfe, die innerhalb weniger Minuten zu Atemnot und Organversagen führen können. Teflonvergiftungen sind in der Regel tödlich.
Kann eine Vergiftung durch Futter entstehen?
Ja, vor allem durch verdorbenes oder verschimmeltes Saatgut. Schimmelpilze produzieren Mykotoxine, die die Leber schädigen und oft erst spät erkannt werden.
Was kann passieren, wenn mein Wellensittich kleine Metallstücke gefressen hat?
Metallvergiftungen (z.B. durch Blei oder Zink) entwickeln sich oft langsam. Symptome wie Apathie, Verdauungsstörungen, Krämpfe oder Gewichtsverlust treten oft erst nach Tagen oder Wochen auf.
Mit etwas Aufmerksamkeit und den richtigen Vorsichtsmaßnahmen kannst du das Risiko erheblich verringern. Achte auf eine vogelfreundliche Umgebung, halte Giftstoffe fern und beobachte deinen Wellensittich genau, um mögliche Symptome frühzeitig zu erkennen.
Hast du schon einmal die Erfahrung gemacht, dass sich dein Wellensittich vergiftet hat? Welche Maßnahmen hast du ergriffen, um dein Zuhause sicher zu machen? Teile deine Erfahrungen und Tipps in den Kommentaren mit anderen Wellensittichhaltern! 💬👇
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